Das Eine-Welt-Mädchenhaus
Notbetreuung für Mädchen
Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist keine Ausnahmeerscheinung, kein Sonderfall, sondern alltägliche globale Realität. Mehr als 192 Nationen haben die UN-Konvention unterschrieben, aber viele nicht, bzw. nur teilweise umgesetzt.
Das Eine-Welt-Mädchenhaus versucht diesen Tatbestand zu beleuchten, öffentlich zu machen und ihm entgegenzuwirken.
Mädchen und Frauen werden vor Gewalt geschützt und es wird versucht eine Veränderung ihrer bedrohlichen Lebensumstände umzusetzen. Es ist ein Zufluchtsort für Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, unabhängig von Staatsangehörigkeit, Herkunft, Religion und Alter.
Mädchen und Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie bzw. in anderen Betreuungsformen leben können oder wollen werden hier betreut.
Auch Mädchen und junge Frauen, die sexuelle Übergriffe erlebt haben oder die stark in ihrer Rollenidentifikation beeinträchtigt sind und noch kein weibliches Lebenskonzept für sich erarbeitet haben, sollen in dieser Gruppe einen schützenden Rahmen finden.
Das Eine-Welt-Mädchenhaus wird konkret 7- 8 Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren betreuen und begleiten, gleich welcher kulturellen Herkunft oder religiösem Hintergrund, die:
- in der Familie vernachlässigt wurden oder werden
- psychische, körperliche oder häusliche Gewalt erleben/erlebt haben
- sexuelle Gewalterfahrungen oder Missbrauch erleben/erlebt haben
- zur Zwangsheirat oder Prostitution gezwungen werden/wurden
- aus einer anderen Jugendhilfeeinrichtung entlassen wurden
Die qualifizierten Mitarbeiterinnen unterstützen die Mädchen und Frauen in ihrer Eigeninitiative und in einem solidarischen Miteinander.
Traditionelle patriarchale und rassistische Lebensmuster werden kritisch untersucht und eine eigene Vorstellung vom Leben entwickelt und umgesetzt.
Die Mädchen sollen bestärkt werden, sich nicht nur an „gesellschaftlich veralteten“ Rollenbildern von Frauen und Männern zu orientieren, sondern sich geschlechterübergreifend, nach eigenen Interessen frei zu entwickeln.
In der Vertiefung mit diesen Themen geht es darum, den Mädchen ihre Wahlmöglichkeiten vor Augen zu führen, sich Räume zu schaffen, auch „mal anders sein zu dürfen“ und diese Räume zu respektieren.
Demokratische Teilhabe
„Die 1989 verabschiedete UN-Kinderrechtskonvention ist ein für unsere Arbeit gültiger Grundwert im Umgang mit den uns anvertrauten Kindern. Diese sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife“.
Demokratie wird hierbei nicht als bloße Wissensvermittlung verstanden, sondern Demokratie lernt das Mädchen im Tun.
Kooperationspartner
Mädchen-und Frauenhäuser (Bora e.V., Wildwasser e.V.)
Kinder-und Jugendnotdienste
Kindergärten und Schulen
Migrationsrat Berlin e.V.
Berlin Global Village e.V.